Mars-Rover Opportunity: Gigantischer Sandsturm könnte Missionsende bedeuten

14 Jahre ist Opportunity auf dem Mars unterwegs und hat schon einiges überstanden. Nun steckt der Rover aber in einem Sandsturm, der das Ende bedeuten könnte.

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Mars-Rover Opportunity: Gigantischer Sandsturm könnte Missionsende bedeuten

Künstlerische Darstellung Opportunitys bei besserem Wetter

(Bild: NASA)

Lesezeit: 2 Min.

Der Mars-Rover Opportunity hat sich aus einem gigantischen Sandsturm gemeldet, der das Ende der überaus erfolgreichen Mission bedeuten könnte. Wie die NASA mitteilte, kam am Sonntag ein Signal des kleinen Gefährts an und seitdem gelangen noch mehrere Kontaktaufnahmen. Das Team hatte weitere Zeit der Antennen des Deep Space Networks beantragt, um nach Lebenszeichen des Rovers zu lauschen. Aufgrund des Sturms bekommen dessen Solarzellen viel weniger Sonnenstrahlen ab, gleichzeitig ist aber Energie nötig, damit der Rover in den niedrigen Temperaturen von 29 Grad Celsius unter Null nicht einfriert und funktionsunfähig wird. Der Sturm war Anfang Juni entdeckt worden und ist inzwischen der schlimmste, den Opportunity in seinen 14 Jahren auf dem Mars zu überstehen hatte.

Eine Aufnahme des Sturms vom 6. Juni

(Bild: NASA/JPL-Caltech/MSSS)

Wie die US-Weltraumagentur erklärt, ist der Sturm innerhalb weniger Tage auf eine gigantische Größe angewachsen und war zuletzt größer als Nordamerika. Er tobt auch an Opportunitys gegenwärtigen Aufenthaltsort im Perseverance Valley ("Tal der Beharrlichkeit"). Dadurch wird das Sonnenlicht blockiert, inzwischen doppelt so stark wie bei Opportunitys bislang stärkstem Sturm im Jahr 2007. Der Rover benötigt das Licht, um seine Akkus nachzuladen. Schon vor Tagen wurden alle Funktionen des Gefährts deswegen bis auf die allernötigsten heruntergefahren. Sollte der Sturm zu lange dauern, könnte es für Opportunity aber riskant werden, so die NASA.

Mars-Rover Opportunity (18 Bilder)

Am Rand des Krater Endeavour
(Bild: NASA/JPL-Caltech/Cornell Univ./Arizona State Univ.)

Sollte Opportunitys Mission in diesem Sturm zu Ende gehen, würde es die herausragende Bilanz aber nicht trüben, erinnert die NASA schon einmal vorsorglich. Immerhin hat der Rover seine geplante Laufzeit um mehr als das 50-fache übertroffen. So war Opportunity zwar auf eine 90-tägige Mission ausgelegt, inzwischen ist er aber schon mehr als 14 Jahre unterwegs. Opportunitys gleichzeitig gelandeter "Zwilling" Spirit hatte 2010 seine Arbeit eingestellt, mutmaßlich weil er der bitteren Kälte nichts mehr entgegen zu setzen hatte. Nun hofft man nicht nur bei der NASA, dass Opportunitys Ende noch nicht erreicht ist.

Einige Tage nach Spirit war Opportunity Ende Januar 2004 auf dem Roten Planeten gelandet. Seitdem hat der Rover verschiedene Beweise für eine einst feuchte Umgebung geliefert und damit auch Grundlagen für den Nachfolger Curiosity gelegt, der 2012 folgte. In 5113 Marstagen hat Opportunity 45,13 Kilometer zurückgelegt, mehr als jedes andere menschengemachte Gefährt auf einem anderen Himmelskörper.

Opportunitys Höhenpanorama (7 Bilder)

Das Bild entstand mit der Panoramakamera (PanCam).
(Bild: NASA/JPL-Caltech/Cornell Univ./Arizona State Univ.)

(mho)