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"Grace-Fo" Deutsch-amerikanisches Satellitenduo gestartet

Vor einigen Monaten verglühten die zwei Satelliten der amerikanisch-deutschen "Grace"-Forschungsmission. Nun sind die Nachfolger erfolgreich gestartet. Sie sollen vor allem den Meeresspiegel im Blick behalten.
Ein Zuschauer beobachtet den Start der "Falcon 9"-Trägerrakete

Ein Zuschauer beobachtet den Start der "Falcon 9"-Trägerrakete

Foto: Gene Blevins / Zuma Wire / dpa

Zwei deutsch-amerikanische Satelliten zur Erdvermessung sind in der Nacht zum Mittwoch ins All gestartet. Das "Grace-Fo"-Duo habe an Bord einer "Falcon 9"-Rakete des Unternehmens SpaceX planmäßig von einem Weltraumbahnhof in Kalifornien abgehoben, teilte die US-Raumfahrtbehörde Nasa mit. Mit an Bord der Rakete waren auch Satelliten des "Iridium"-Kommunikationsnetzwerks.

Inzwischen haben die beiden von Airbus gebauten rund 600 Kilogramm schweren "Grace-Fo"-Satelliten erste Kommunikationssignale zurück zur Erde gesendet. Die auf fünf Jahre angelegte und rund 440 Millionen Euro teure Mission organisiert die Nasa gemeinsam mit dem Deutschen Geoforschungszentrum in Potsdam. Deutschland steuert rund 78 Millionen Euro bei.

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Wie beim Vorgängerprojekt "Grace" (Gravity Recovery And Climate Experiment", das "Fo" bei der neuen Mission steht für "Follow On"), das von 2002 bis 2017 im Einsatz war, sollen zwei rund drei Meter lange Satelliten in einem Abstand von rund 220 Kilometern um die Erde fliegen und sie vermessen.

Abstandsmessung mit Laser

Eine Messung des Abstands der beiden Satelliten untereinander auf den Bruchteil eines Millimeters genau lässt dann Rückschlüsse auf den Untergrund zu - etwa, ob Eis geschmolzen ist oder Grundwasser entnommen wurde. Beim Vorgängerprojekt war der Abstand mit Mikrowellen gemessen worden, jetzt soll zusätzlich ein noch genauerer Laser eingesetzt werden.

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Satellitenbild der Woche: Schnappschüsse aus dem All

Foto: Joshua Stevens/ NASA

Einmal pro Monat soll so eine Karte des Schwerefelds der Erde entstehen. Aus den Daten sind Rückschlüsse beispielsweise auf die Veränderung des Meeresspiegels oder des Klimas möglich.

Die erste "Grace"-Mission hatte bereits gezeigt, dass in Grönland von 2002 bis 2016 rund 270 Milliarden Tonnen Eismassen verloren gingen. Zusätzlich zum Mikrowellenradar ist bei der neuen Mission auch ein Laser zur Messung mit an Bord. Die neuen Daten sollen an rund 5000 bereits registrierte Interessenten gehen - darunter Hydrologen oder Ozeanografen.

BBC-Doku: Satelliten - Helfer im Weltraum

BBC
chs/dpa

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