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SPIEGEL ONLINE

Kalifornien Nasa-Raumsonde zum Mars gestartet

Ursprünglich sollte die rund 650 Millionen Euro teure Mission schon vor zwei Jahren beginnen - jetzt ist die Nasa-Raumsonde "InSight" zum Mars gestartet. Die Landung auf dem Planeten ist für November geplant.

Der Lander "InSight" ist am Samstag an Bord einer "Atlas"-Rakete erfolgreich von der Vandenberg Air Force Base im US-Bundesstaat Kalifornien in Richtung Mars gestartet. Die US-Raumfahrtbehörde übertrug den Countdown dazu live. Ende November soll "InSight" auf dem Mars landen.

"InSight" (Abkürzung für "Interior Exploration using Seismic Investigations, Geodesy and Heat Transport") soll unter anderem den Wärmefluss des Mars untersuchen und Erdbeben messen. Die Nasa-Forscher versprechen sich von der Mission, an der auch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) beteiligt ist, nicht nur neue Erkenntnisse über den Mars, sondern auch über die Entstehung der Erde.

Dafür soll sich die kleine Rammsonde automatisch fünf Meter tief in den Marsboden hämmern und in unterschiedlichen Tiefen die Temperatur und die Wärmeleitfähigkeit messen. "Die 'InSight'-Mission erfüllt einen lang gehegten Wunsch der Planetenforscher: ein geophysikalisches Observatorium auf einem erdähnlichen Planeten", erklärte Tilman Spohn von DLR in einer Mitteilung. "Der Mars ist als Ziel ideal: Er ist gut zu erreichen und ein ideales Vergleichsobjekt zur Erde."

Das Design des 360 Kilogramm schweren Landers basiert auf der Raumsonde "Phoenix", die 2008 auf dem Mars landete und einige Monate lang Daten funkte. Anders als beispielsweise der Rover "Curiosity" kann "InSight" nicht rollen, sondern bleibt stationär an einem Ort.

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"InSight" startet zum Mars: Besuch für "Opportunity" und "Curiosity"

Foto: DPA/ Nasa/ Bill Ingalls

Die rund 650 Millionen Euro teure Mission - die erste, die von der Westküste der USA aus zu einem anderen Planeten startet - ist auf zwei Jahre angelegt. Eigentlich sollte der Flug schon 2016 beginnen. Wegen eines undichten Forschungsinstruments musste der Start damals jedoch um zwei Jahre verschoben werden.

Wichtig ist den Experten auch die Messung des Planetenpulses. Ein Seismometer registriert Erschütterungen, die etwa durch Beben hervorgerufen werden. Bis zu 100 Marsbeben erwarten die Nasa-Wissenschaftler im Laufe der zweijährigen Mission, wahrscheinlich nicht stärker als 6.0 auf der Richter-Skala.

vks/dpa

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