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ISS
Erdbeobachtung von der Raumstation aus
Redaktion / Pressemitteilung des DLR
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23. April 2018

Mit dem DLR Earth Sensing Imaging Spectrometer soll ab dem Sommer von der Internationalen Raumstation ISS die Erde in insgesamt 235 spektralen Kanälen beobachtet und so wichtige Daten über die Umwelt und die Ressourcennutzung gesammelt werden. Das Instrument ist erster Nutzer einer neuen Multiplattform-Systems an Bord der ISS.

DESIS

Das Umwelt- und Ressourcenmonitoring-System DESIS wird ein breites Spektrum an Daten zur Erde senden. Bild: DLR (CC-BY 3.0) [Großansicht]

Das DLR Earth Sensing Imaging Spectrometer (DESIS) ist fertig. Das erklärten Ende der vergangenen Woche das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und das US-amerikanische Unternehmen Teledyne Brown Engineering (TBE). Das System zum Umwelt- und Ressourcenmonitoring wird von der Internationalen Raumstation ISS ein breites Spektrum an Daten zur Erde senden. Das Joint Venture Instrument DESIS wird in Kürze an die NASA ausgeliefert und startet im Sommer 2018 mit einer Falcon-9-Trägerrakete von SpaceX von Cape Canaveral aus zur Internationalen Raumstation ISS. DESIS wird das erste DLR-Instrument zur Analyse hyperspektraler Daten auf der ISS sein.

"Erdbeobachtung mit hyperspektraler Sensorik ist ein unentbehrlicher Bestandteil des Umweltmonitorings", erklärt Prof. Pascale Ehrenfreund, Vorstandsvorsitzende des DLR, zu den neuen Möglichkeiten die DESIS bietet. "DESIS ist ein vielseitiges Instrument, das neue Erkenntnisse über Landwirtschaft, Biodiversität, Geologie und Mineralogie, Küstenzonen, Wasserökosysteme und Desertifikation ermöglicht."

DESIS ist ein hyperspektrales Sensorsystem, das Bilddaten mit 235 eng nebeneinander liegenden Kanälen vom visuellen bis zum infraroten Spektrum (zwischen 400 und 1000 Nanometer) mit einer geometrischen Oberflächenauflösung von 30 Metern im 400-Kilometer-Orbit der ISS aufnehmen kann. Diese Daten ermöglichen es den Wissenschaftlern, Veränderungen im Ökosystem der Erdoberfläche wahrzunehmen. Anhand der gewonnenen Informationen können sie den Gesundheitszustand von Wäldern oder landwirtschaftlichen Flächen beurteilen und somit Ertragsprognosen treffen. Ein weiterer Zweck von DESIS ist die Sicherung und Verbesserung des weltweiten Nahrungsmittelanbaus.

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Die von DESIS aufgenommenen Spektralbänder eignen sich auch hervorragend zur Bestimmung der Gewässergüte insbesondere von Meeren und Seen. Mit den Daten können Forscher nicht nur die Wasserzusammensetzung sowie Verunreinigungen bestimmen, sie können auch erkennen, wodurch die Verunreinigung zustande kommt. Ölteppiche können in ihrer Ausdehnung und auch in ihrer Dicke vermessen werden. Auch der Wassergehalt von Bodenflächen lässt sich mithilfe der DESIS-Daten analysieren.

Mit DESIS auf der Internationalen Raumstation ISS wird das DLR zum ersten Nutzer des Multiplattform-Systems MUSES (Multi User System für die Erdsensorik), das 2017 an Bord der ISS installiert wurde. MUSES kann bis zu vier Erdbeobachtungsinstrumente aufnehmen. Damit wird die ISS zu einer universellen Instrumentenplattform. Aufgrund der Auslegung dieser Mission wird es auch möglich sein, das Instrument nach einer Lebensdauer von fünf bis acht Jahren wieder auf die Erde zu bringen, um die Auswirkungen der Umwelteinflüsse des Weltraums auf die Fernerkundungsinstrumente zu untersuchen.

"Allein die Tatsache, dass wir nicht um DESIS herum einen ganzen Satelliten bauen mussten, macht es zu einem sehr kosteneffizienten Projekt", sagt Uwe Knodt, Gesamtprojektleiter DESIS. Daneben ergeben sich weitere Vorteile der wissenschaftlich-industriellen Kooperation: Während das DLR den Aufbau des Instruments und die anschließende Bilddatenverarbeitung verantwortet, sind Teledyne Brown und die NASA für den Transport zur ISS und den Betrieb zuständig. Beide Organisationen können von den Ergebnissen profitieren: Teledyne Brown Engineering erhält die kommerzielle Lizenz zur Nutzung der Bilddaten, das DLR das Nutzungsrecht an Bildern für wissenschaftliche und humanitäre Anwendungen.

"Teledyne Brown Engineering ist begeistert von den Fortschritten, die wir durch die Partnerschaft mit dem DLR erzielt haben", sagte Jan Hess, Präsident von TBE. "Unsere MUSES-Plattform in Verbindung mit DESIS und weiteren Instrumenten, wird dazu beitragen, die Erdbeobachtung, die Kartierung, die Katastrophenhilfe und die Begutachtung landwirtschaftlich genutzter Flächen voranzutreiben. Unser Ziel ist es, jeden Slot von MUSES schnell zu füllen, um eine maximale Abdeckung und Datenerfassung zu ermöglichen. "

Diese Kooperation wirkte sich auch positiv auf die Aufbauzeit von DESIS aus. Der gesamte Planungs- und Herstellungsprozess, beginnend mit dem ersten Entwurf bis zu den letzten Tests des Bildgebungssystems, dauerte nur dreieinhalb Jahre - eine rekordverdächtige Leistung. DESIS und MUSES zusammen können von der ISS aus nach vorne, hinten und zur Seite schauen. Dieser hohe Agilitätsgrad ermöglicht es, Rettungskräfte im Falle von Katastrophen schnell mit Informationen zu versorgen. DLR und TBE wollen sich bemühen, die Daten zukünftiger MUSES-Instrumente zu kombinieren, um die Erdbeobachtung und hyperspektrale Sensorik weiter zu verbessern.

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Erdbeobachtung von der Raumstation aus mit DESIS. Diskutieren Sie mit anderen Lesern im astronews.com Forum.
siehe auch
DESIS: Spektrometer-Beobachtungen von der ISS - 20. Mai 2014
MUSES: Erdbeobachtung von der ISS - 9. Oktober 2013
ISS - die astronews.com Berichterstattung über die Internationale Raumstation
Links im WWW
DLR
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